Jetzt schon anpflanzen?
Noch scheint der Frühling in weiter Ferne, doch Fans des Gärtnerns – oder die, die es noch werden wollen – sitzen bereit, um ihren grünen Daumen spielen zu lassen. Was genau jetzt schon im Beet oder im Kasten am Balkongeländer getan werden kann, hat Andreas Irrling, Inhaber der Gärtnerei & Baumschule in der Fürstenwalder Poststraße, Jacqueline Westermann verraten.
Interview mit Andreas Irrling
J. Westermann: Herr Irrling, kann ich nach den kalten Tagen jetzt meine Pflanzen aus dem Überwinterungsquartier holen?
A. Irrling: Nein, nein. Es ist ja noch Winter im Februar. Das passiert eher so im April.
J. Westermann: Was können Gartenfreunde denn jetzt schon machen?
A. Irrling: Den Boden vorbereiten. Düngekalk macht jetzt langsam Sinn, ein Bodenaktivator der Verbesserungsstoffe in den Boden bringt, zuständig für das Wurzelwachstum. Aber Ansäen ist für Steckzwiebeln und selbst Tomaten noch zu früh. Wenn der starke Frost durch ist, sollte der Hauptschwerpunkt auf dem Gehölzschnitt liegen. Selbst Schnee und Kälte macht denen nichts, die sind abgehärtet und jetzt noch nicht vorgetrieben.
J. Westermann: Was muss dann bald als Erstes in den Boden gesät werden?
A. Irrling: Zuerst Frühjahrssalat, auch Kohlrabi kann man pflanzen. Die vertragen leichten Frost. Steckzwiebeln und Kräuter gehen auch. Aber für Blumen ist es in den nächsten Wochen noch zu zeitig.
J. Westermann: Und was ist mit dem Spätfrost, den Eisheiligen im Mai? Wie schütze ich meine Saat und Pflanzen dagegen?
A. Irrling: Wenn es im April 30 Grad sind und dann kommen die Eisheiligen – das ist fatal. Aber so wie unser Winter gerade ist, das ist total in Ordnung, dann können die Pflanzen besser mit den Eisheiligen umgehen. Wenn ich Gemüsesaatgut habe, immer drauf achten, ob Nachtfrost angesagt ist. Und dann gegebenenfalls abdecken oder Kästen reinholen. Im Gewächshaus kann ich Kerzen aufstellen. Töpfe einpacken, um Wurzelschäden zu vermeiden. Und die Obstblüte im April kann ich schützen, indem ich die Blattmasse und Knospen mit Wasser benetze.
Autor: © René Matschkowiak