Gärtnerei und Baumschule Andreas Irrling aus Frankfurt (Oder)

Platz für noch mehr Pflanzen

Familie Oppermann aus Demnitz gehörte zu den ersten Kunden auf der neuen Verkaufsfläche. Ein Apfelbaum sollte es sein, möglichst gerade gewachsen. Andreas Irrling (l.) berät sie und verschneidet die Baumspitzen auch gleich noch.

Bei Andreas Irrling herrscht gerade Hochbetrieb. Das Frühjahr steht in den Startlöchern. Die Frühjahrsblüher wollen ins Beet. Der Unternehmer aus Frankfurt hat sich seit Jahren einen großen Kundenstamm aufgebaut. Die Kunden möchten allerdings nicht nur Stiefmütterchen kaufen. „In der Vielfalt und der Qualität von dem, was wir anbieten, sind wir in der der Region schon einzigartig“, erklärt er selbstbewusst.


Größere Angebotsflächen

Seit Jahren stellt sich der Frankfurter der fast übermächtig wirkenden Konkurrenz von Baumärkten und Gärtnereiketten. Jetzt hat er wieder viel Geld in die Hand genommen, um seine Angebotsfläche zu erweitern. „Am Teich vorbei und dann links“, ist die Wegweisung von ihm. „Viele Kunden denken, der Teich ist die neue Fläche“, lächelt er. Der ist zwar auch erst entstanden, dahinter eröffnen sich aber die 2000 zusätzlichen Quadratmeter für den Verkauf von Gehölzen aller Art. „Insgesamt sprechen wir über Investitionen von über 200.000 Euro“, betont Andreas Irrling.

Das etwas abschüssige Gelände wurde in Terrassenform aufwendig angelegt.

Im vergangenen Jahr im April hatte er den lange geplanten Ausbau gedanklich schon fast gestrichen. „Der erste Lockdown war voller Ungewissheit“, schaut er zurück. „Keiner wusste, was passiert und wie es weitergeht“. Wenig Reisen bedeutete aber auch, das eigene Heim schön zu machen. „Ja“, sagt er dankbar, „unsere Kunden haben uns gut durch das schwierige Jahr gebracht. Für alle der mittlerweile 16 Mitarbeiter war das zwar anstrengend gewesen, aber allemal besser als andersherum. Im Herbst dann war klar, dass wir den Ausbau weitermachen können“, freut sich der Meistergärtner.

Die Fläche neben seinem allseits bekannten Domizil in der Nuhnenvorstadt konnte schon vor einigen Jahren von der Stadt erworben werden. In aufwendiger Terrassenform wurde das etwas abschüssige Gelände angelegt. Die Wege wurden gepflastert, die Verkaufsflächen mit wasserdurchlässiger Folie ausgelegt. „Wir wollten nicht alles versiegeln, aber eben auch dafür sorgen, dass die Kunden nicht im Matsch stehen müssen, wenn sie sich einen Baum aussuchen“, erläutert der Gartenbauexperte. Mit einem Kran wurden die Dekorationselemente aufgestellt. Laternen geben auch im Herbst noch Licht, wenn es früh dunkel wird. Die topfgewachsene Baumschulware und die anderen Gehölze haben also die besten Möglichkeiten, sich in einem guten Licht zu präsentieren. „Wir legen bei den Bäumen wert auf Regionalität“, erklärt Andreas Irrling. Das sei wichtig, weil es selbst im Südwesten Deutschlands schon ganz andere klimatische Voraussetzung gäbe als bei uns. So sind die jungen Bäume auch schon an Frost gewöhnt.


Jubiläum ohne Feier

Zudem haben alte Obstsorten  Einzug gehalten. So etwa die Hauszwetsche oder der Kaiser Wilhelm Apfel. Damit setzt Andreas Irrling den konsequenten Ausbau seiner Gärtnerei fort. Das 55. Jubiläum im vergangenen Jahr konnte kaum gefeiert werden. Vater Hans wäre aber zweifellos stolz auf den Sohn, wenn der sehen könnte, was aus der Gärtnerei geworden ist. 1990 noch sicherte kurz nach der Wende ein Marktwagen das wirtschaftliche Überleben der Gärtnerfamilie. 2012 kamen dann die großen neuen Verkaufshallen dazu. Egal ob Obstbaum oder japanischer Bonsaibaum in beeindruckenden Größen – Vielfalt ist auch 2021 Trumpf an der Birnbaumsmühle.


Artikel und Foto: © René Matschkowiak – moz